Was ist CI/CD? - Definition und Vorteile
veröffentlicht am
23.7.2024

Was ist CI/CD? - Definition und Vorteile

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Scrum und CI/CD sind zwei wichtige Ansätze, die zusammenarbeiten können, um die Softwareentwicklung zu optimieren und die Bereitstellung von hochwertigen Produkten zu beschleunigen.

CI/CD beschreibt eine Reihe von Praktiken, die die Automatisierung des Softwareentwicklungsprozesses von der Entwicklung bis zur Bereitstellung automatisieren. Das Ziel ist es, die Markteinführungszeit zu verkürzen, die Qualität zu verbessern und die Fehlerquote zu senken.

Was ist CI/CD?

Continuous Integration (CI) bezeichnet den Prozess, bei dem Code-Änderungen regelmäßig in ein gemeinsames Repository integriert werden. Ziel ist es, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Durch automatisierte Builds und Tests wird die Qualität des Codes kontinuierlich überwacht.

Continuous Delivery (CD) geht einen Schritt weiter und sorgt dafür, dass der Code jederzeit in eine produktions-ähnliche Umgebung überführt werden kann.

Continuous Deployment, eine Erweiterung von Continuous Delivery, automatisiert diesen Prozess vollständig, sodass jede Änderung automatisch in die Produktion überführt wird, sofern alle Tests erfolgreich sind.

Unterschiede zwischen Continuous Delivery und Continuous Deployment

Aspekt Continuous Delivery Continuous Deployment
Grad der Automatisierung Teilweise automatisiert mit manueller Freigabe Vollständig automatisiert ohne manuelle Freigabe
Zustandsfähiger Code Code ist stets bereit für die Produktion Code wird automatisch in die Produktion überführt
Freigabeprozess Manuelle Entscheidung für Produktionsfreigabe Automatische Live-Schaltung nach erfolgreichen Tests
Notwendigkeit für Tests und Monitoring Hohe Anforderungen an Tests, zusätzliche manuelle Kontrolle Sehr hohe Anforderungen an Tests und kontinuierliches Monitoring
Zeit zwischen Entwicklung und Bereitstellung Variable, abhängig von manueller Freigabe Minimiert durch sofortige automatische Bereitstellung

Was ist ein CI/CD-Pipelineprozess?

CI/CD (Continuous Integration/Continuous Delivery bzw. Continuous Deployment) besteht aus mehreren wesentlichen Bestandteilen, die zusammen eine nahtlose und automatisierte Pipeline für die Softwareentwicklung und -bereitstellung bilden. Hier sind die Hauptbestandteile im Detail:

Versionskontrollsystem (VCS)

Ein Repository, in dem der gesamte Code gespeichert und verwaltet wird. Beispiele sind Git, Subversion und Mercurial.

Continuous Integration (CI)

Ein Verfahren, bei dem Codeänderungen häufig zusammengeführt und automatisch gebaut und getestet werden.

Continuous Delivery (CD)

Eine Softwareentwicklungspraxis, die die automatisierte Auslieferung von verifiziertem Code ermöglicht.

Continuous Deployment

Im Gegensatz zur Continuous Delivery wird jeder Code, der alle Software Testings besteht, automatisch in die Produktion überführt, ohne dass ein manueller Eingriff erforderlich ist.

Monitoring und Logging

  • Überwachung:
    Kontinuierliche Überwachung der Anwendungen in der Produktionsumgebung, um Leistungsprobleme und Fehler zu identifizieren.
  • Protokollierung:
    Erfassung von Log-Daten zur Analyse und Fehlerbehebung.

Infrastructure as Code (IaC)

Verwaltung und Bereitstellung von Infrastruktur (z. B. Server, Datenbanken, Netzwerke) durch deklarative Code-Dateien anstatt manuelle Konfigurationen. Tools wie Terraform, Ansible und AWS CloudFormation werden häufig verwendet.

Security

Sicherheit bezieht sich auf die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der Pipeline. Dazu gehören:

Automatisierte Sicherheits-Scans:

Integrieren Sie Sicherheits-Scans in Ihre Pipeline, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Zugriffsmanagement:

Stellen Sie sicher, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf die Pipeline haben, um unbefugten Zugriff und potenziellen Missbrauch zu verhindern.

• Compliance und Audits:

Überwachen Sie die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und führen Sie regelmäßige Audits durch, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt werden und die Pipeline jederzeit sicher bleibt.

Jeder dieser Bestandteile spielt eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung einer robusten, automatisierten und effizienten CI/CD-Pipeline. Sie tragen gemeinsam dazu bei, die Softwareentwicklung zu beschleunigen, die Qualität zu verbessern und die Bereitstellung zu optimieren.

CD-Pipelineprozess Begriffe und Abkürzungen
CD-Pipelineprozess Begriffe und Abkürzungen

DevSecOps als Sicherheitsmaßnahme

  • Sicherheit als integraler Bestandteil:
    DevSecOps betont, dass Sicherheit von Anfang an in den Entwicklungsprozess eingebettet wird. In einer Pipeline bedeutet dies, dass Sicherheitstests und -prüfungen in jede Phase der Pipeline integriert sind, von der Code-Erstellung bis zur Bereitstellung.

  • Automatisierte Sicherheitstests:
    In einer Pipeline werden verschiedene automatisierte Tests durchgeführt, darunter auch Sicherheitstests. DevSecOps stellt sicher, dass diese Tests nicht nur funktionale und Leistungstests, sondern auch Sicherheitsüberprüfungen umfassen. Beispiele hierfür sind statische Code-Analyse, dynamische Anwendungssicherheitstests (DAST) und Container-Scans beispielsweise bei Kubernetes.

  • Kontinuierliche Überwachung und Feedback:
    DevSecOps nutzt die kontinuierliche Überwachung und das sofortige Feedback, das durch CI/CD ermöglicht wird, um Sicherheitslücken schnell zu identifizieren und zu beheben. Sicherheitsprobleme werden dadurch genauso schnell und effizient behandelt wie andere Arten von Fehlern.

  • Compliance und Governance:
    CI/CD-Pipelines unter DevSecOps berücksichtigen auch Compliance-Anforderungen und IT Governance-Standards. Automatisierte Prüfungen und Berichte helfen sicherzustellen, dass die Software den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen entspricht.

  • Kultur und Zusammenarbeit:
    DevSecOps fördert eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Betriebs- und Sicherheitsteams. In einer CI/CD-Umgebung bedeutet dies, dass Sicherheitsrichtlinien und Best Practices von Anfang an und kontinuierlich durch alle Phasen der Entwicklung und Bereitstellung hindurch kommuniziert und umgesetzt werden.
DevSecOps

Warum ist CI/CD wichtig?

CI/CD ermöglicht es Unternehmen, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und die Qualität ihrer Softwareprodukte zu erhöhen. Durch Automatisierung und Standardisierung der Entwicklungsprozesse werden Fehler reduziert und die Effizienz gesteigert. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, die Azure als Cloud-Plattform nutzen, da die Skalierbarkeit und Flexibilität von Azure optimal genutzt werden können.

Ein CI/CD-Modell bietet zahlreiche Vorteile:

  • Schnellere Markteinführung:
    Durch automatisierte Tests und Builds können neue Funktionen oder beispielsweise cloud native Anwendungen schneller bereitgestellt werden.
  • Höhere Qualität:
    Regelmäßige und automatisierte Tests verbessern die Code-Qualität.
  • Reduzierung manueller Arbeiten:
    Durch Automatisierung werden manuelle, fehleranfällige Prozesse minimiert.
  • Bessere Zusammenarbeit:
    CI/CD fördert eine engere Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsteams.

Wie kann CI/CD optimal in Ihrem Unternehmen eingefügt werden?

Um CI/CD erfolgreich zu implementieren, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  1. Analyse der bestehenden Prozesse:
    Identifizieren Sie bestehende Prozesse und Engpässe.
  2. Auswahl geeigneter Tools:
    Nutzen Sie Tools wie Jenkins, Azure DevOps, GitLab CI/CD oder CircleCI.
  3. Automatisierung von Builds und Tests:
    Richten Sie automatisierte Build- und Testprozesse ein.
  4. Schulung des Teams:
    Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team die neuen Prozesse versteht und unterstützt.
  5. Überwachung und Optimierung:
    Überwachen Sie die Pipeline und optimieren Sie sie kontinuierlich.

Wie kann CI/ CD optimal in Ihrem Unternehmen eingefügt werden?
Wie kann CI/ CD optimal in Ihrem Unternehmen eingefügt werden?

Was sind Herausforderungen von CI/CD?

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Implementierung von CI/CD. Dazu gehören:

  • Komplexität der Einrichtung:
    Die initiale Konfiguration einer CI/CD-Pipeline kann zeitaufwändig und komplex sein.
  • Integration bestehender Systeme:
    Bestehende Systeme und Prozesse müssen oft angepasst oder ersetzt werden.
  • Sicherheitsaspekte:
    Die Automatisierung kann neue Sicherheitsrisiken mit sich bringen, die adressiert werden müssen.
  • Kosten:
    Die Implementierung und Wartung einer Infrastruktur kann kostspielig sein.

CI/CD-Praktiken für Software-Updates

1. Versionskontrolle:

  • Verwenden Sie ein Git-Repository: Git ist ein weit verbreitetes und leistungsstarkes Versionskontrollsystem, das sich ideal für die Verwaltung von Softwarecode eignet. Es ermöglicht die Verfolgung von Codeänderungen, die Erstellung von Branches für die parallele Entwicklung und die einfache Wiederherstellung früherer Versionen.
  • Erstellen Sie aussagekräftige Commit-Nachrichten: Jede Codeänderung sollte mit einer klaren und prägnanten Commit-Nachricht versehen sein, die den Zweck der Änderung und die behobenen Probleme beschreibt. Dies erleichtert die Nachvollziehbarkeit des Codeverlaufs und die Identifizierung von Problemen.
  • Nutzen Sie Branches für die Entwicklung: Erstellen Sie separate Branches für neue Features, Fehlerbehebungen und andere Entwicklungsaktivitäten. Dies ermöglicht die parallele Arbeit an verschiedenen Versionen der Software ohne Konflikte.
  • Führen Sie regelmäßige Merges durch: Führen Sie die Änderungen aus den Entwicklungs-Branches regelmäßig in den Main-Branch zusammen, um den Codeverlauf zu synchronisieren und die Integration zu testen.

2. Automatisierte Builds:

  • Richten Sie einen Build-Server ein: Ein Build-Server wie Jenkins, Azure DevOps oder GitLab CI/CD automatisiert den Build-Prozess, der den Code kompiliert, testet und paketiert.
  • Konfigurieren Sie Auslöser für Builds: Stellen Sie sicher, dass der Build-Server automatisch ausgelöst wird, wenn Änderungen am Code im Repository vorgenommen werden.
  • Führen Sie statische Code-Analysen durch: Integrieren Sie Tools zur statischen Code-Analyse in den Build-Prozess, um mögliche Fehler, Code-Smells und Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.
  • Implementieren Sie Unit-Tests: Schreiben Sie Unit-Tests, um die einzelnen Komponenten der Software zu testen und sicherzustellen, dass sie wie erwartet funktionieren.

3. Automatisierte Tests:

  • Erstellen Sie Integrationstests: Integrationstests überprüfen die Interaktion zwischen verschiedenen Komponenten der Software.
  • Führen Sie End-to-End-Tests durch: End-to-End-Tests simulieren die Nutzung der Anwendung durch den Benutzer und stellen sicher, dass sie funktional korrekt ist.
  • Nutzen Sie Test-Frameworks: Test-Frameworks wie JUnit, NUnit oder pytest bieten strukturierte Möglichkeiten zum Schreiben und Ausführen von Tests.
  • Visualisieren Sie Testergebnisse: Visualisieren Sie die Testergebnisse in Dashboards oder Berichten, um den Status der Softwarequalität auf einen Blick zu erfassen.

4. Bereitstellungsautomatisierung:

  • Definieren Sie Bereitstellungspipelines: Erstellen Sie Bereitstellungspipelines, die den Prozess der Bereitstellung neuer Versionen der Software in verschiedene Umgebungen (z. B. Entwicklung, Test, Produktion) automatisieren.
  • Nutzen Sie Konfigurationsmanagement-Tools: Tools wie Puppet, Chef oder Ansible ermöglichen die automatisierte Konfiguration von Servern und Infrastrukturen, wodurch die Bereitstellungsprozesse standardisiert und vereinfacht werden.
  • Implementieren Sie Blue-Green- oder Canary-Bereitstellungen: Diese Bereitstellungsstrategien ermöglichen die schrittweise Einführung neuer Versionen der Software, um das Risiko von Problemen in der Produktion zu minimieren.
  • Überwachen Sie die Bereitstellungsmetriken: Überwachen Sie wichtige Metriken wie die Anwendungsleistung, die Fehlerquote und die Benutzerzufriedenheit, um den Erfolg der Bereitstellung zu beurteilen.

5. Überwachung:

  • Richten Sie Application Performance Monitoring (APM) ein: APM-Tools wie Dynatrace, New Relic oder AppDynamics liefern detaillierte Einblicke in die Leistung und das Verhalten der Anwendung in der Produktion.
  • Überwachen Sie Protokolle: Sammeln und analysieren Sie Anwendungsprotokolle, um Fehler, Probleme und Sicherheitsbedrohungen zu identifizieren.
  • Etablieren Sie Alerting-Mechanismen: Richten Sie Alerts ein, die Sie bei kritischen Ereignissen wie Leistungseinbußen, Fehlern oder Sicherheitsverletzungen benachrichtigen.
  • Implementieren Sie Feedback-Schleifen: Nutzen Sie Überwachungsdaten und Feedback von Benutzern, um die Software kontinuierlich zu verbessern.

Profi Tipp: Den Erfolg von CI/CD misst man umfassend, indem man Entwicklung, Bereitstellung, Geschäftsziele und qualitative Aspekte betrachtet, um die Auswirkungen auf den gesamten Softwarelebenszyklus zu quantifizieren.

CI/CD im Vergleich zu DevOps

CI/CD ist ein wichtiger Bestandteil von DevOps, einem umfassenderen Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Betriebsteams fördert.

Während CI/CD sich auf die Automatisierung des Software-Lebenszyklus konzentriert, umfasst Azure DevOps auch Kultur, Prozesse und Werkzeuge, die die Effizienz und Qualität der Softwareentwicklung insgesamt verbessern.

DevOps zielt darauf ab, Silos zwischen Teams zu beseitigen und eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung zu schaffen. Es geht nicht nur um technische Implementierungen, sondern auch um die Optimierung von Arbeitsabläufen und die Förderung eines agilen Arbeitens.

CI/CD ist somit ein Werkzeug innerhalb des breiteren DevOps-Rahmens, das kontinuierliche Integration und Bereitstellung ermöglicht.

DevOps

Fazit

CI/CD ist ein mächtiges Konzept, das die Softwareentwicklung revolutionieren kann. Für technische Teamleiter, die eine Business-Idee mit Azure umsetzen wollen, bietet CI/CD die Möglichkeit, die Entwicklungsprozesse zu beschleunigen und die Qualität zu verbessern. Um erfolgreich zu sein, sollten Sie geeignete Tools auswählen, Ihr Team schulen und die Pipeline kontinuierlich überwachen und optimieren. Nutzen Sie die Vorteile von CI/CD und machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Herausforderungen der Zukunft.

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