Die Cloud-Technologie, auch bekannt als Cloud Computing, hat sich zu einer essenziellen Komponente für Unternehmen aller Größenordnungen entwickelt. Eine gut durchdachte Strategie ermöglicht es Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu reduzieren und den Zugang zu innovativen Technologien zu verbessern.
Doch eine erfolgreiche Implementierung erfordert weit mehr als die reine Einführung einer neuen Technologie. Der Kulturwandel, die Regelung von Rollen und Berechtigungen sowie die Auswahl des passenden Cloud-Modells sind entscheidende Faktoren für den Erfolg einer Cloud-Initiative, insbesondere im Kontext von Data Governance.
Hyperscaler, wie führende globale Cloud-Anbieter auch genannt werden, spielen dabei eine bedeutende Rolle. Ebenfalls wichtig für eine erfolgreiche Cloud-Adoption ist das Cloud Adoption Framework.
Was ist eine Cloud-Strategie?
Die Cloud-Strategie ist ein strategischer Plan, der von einem Unternehmen oder einer Organisation entwickelt wird, um den Einsatz und die Nutzung von Cloud-Computing-Technologien effektiv zu gestalten und zu steuern.
Sie legt die Ziele, Richtlinien, Prioritäten und Maßnahmen fest, die das Unternehmen verfolgen wird, um die Vorteile der Cloud zu nutzen und gleichzeitig die geschäftlichen Anforderungen, Sicherheitsstandards und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.
Eine gut ausgearbeitete digitale Strategie berücksichtigt die spezifischen Geschäftsanforderungen des Unternehmens und definiert, wie Cloud-Technologien eingesetzt werden, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Sie kann Aspekte wie die Auswahl der geeigneten Cloud-Modelle (Public Cloud, Private Cloud, Hybrid Cloud), Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien, Rollen und Berechtigungen, Migrationspläne, Schulungsmaßnahmen und Budgetierung umfassen.
Die Cloud-Strategie ist entscheidend für den erfolgreichen Übergang eines Unternehmens zur Cloud-Infrastruktur und ermöglicht es, die Vorteile der Cloud, wie
- Skalierbarkeit,
- Flexibilität,
- Kosteneffizienz und
- Zugang zu innovativen Technologien,
bestmöglich zu nutzen.
Zudem dient sie als Leitfaden für alle Beteiligten im Unternehmen, um ein einheitliches Verständnis der Ziele und Vorgehensweisen bei der Nutzung der Cloud zu gewährleisten.
Welche Cloud-Strategie gibt es?
Es gibt folgende drei Haupttypen von Cloud-Service-Modellen:
- Infrastructure as a Service (IaaS),
- Platform as a Service (PaaS) und
- Software as a Service (SaaS).
Eine Cloud-Strategie kann sich auf eines oder mehrere dieser Cloud-Service-Modelle beziehen, je nachdem, welche Anforderungen und Ziele das Unternehmen hat.
Was ist eine Cloud First Strategie?
Der Ansatz „Cloud First“ steht für die Priorisierung der Cloud innerhalb einer Digitalisierungsstrategie. Dabei dient die Cloud als neuer Standard für das unternehmensinterne Datenmanagement. Als solches ermöglicht die Cloud eine digitalisierte und jederzeit online erreichbare Datenablage.
Wie setzt man eine Cloud-Strategie um?
Schritt 1: Die Entwicklung
Eine erfolgreiche Cloud-Strategie erfordert eine sorgfältige Planung und Analyse der geschäftlichen Anforderungen. Hier sind einige wichtige Schritte zur Entwicklung:
- Geschäftsziele festlegen:
Klare Geschäftsziele müssen definiert werden, um zu verstehen, wie die Cloud zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann. Mögliche Ziele könnten Kostenoptimierung, Flexibilität, Skalierbarkeit, verbesserte Zusammenarbeit oder schnellere Markteinführungszeiten sein.
- Cloud-Readiness-Assessment:
Es ist wichtig, die bestehende IT-Infrastruktur und Anwendungen zu bewerten, um zu ermitteln, welche Teile davon in die Cloud migriert werden können. Das Cloud Assessment hilft, potenzielle Hindernisse und Herausforderungen zu identifizieren.
- Sicherheit und Compliance:
Sicherheits- und Compliance-Aspekte müssen von Anfang an in die Strategie einbezogen werden. Die Auswahl einer zuverlässigen Cloud-Plattform mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ist von größter Bedeutung.
- Plan für die Cloud-Migration erstellen:
Die Strategie eines Unternehmens erfordert eine sorgfältige Planung und Analyse der geschäftlichen Anforderungen. Hierbei ist die Ressourcenplanung ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Cloud-Implementierung.
Die Geschäftsziele sollten klar definiert werden, um zu verstehen, wie die Cloud zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann. Dies beinhaltet die Evaluierung der vorhandenen Ressourcen und des IT-Teams, um festzustellen, ob genügend Cloud-Expertise vorhanden ist oder ob externe Dienstleister benötigt werden.
Das Cloud-Readiness-Assessment spielt ebenfalls eine Rolle bei der Ressourcenplanung, da es hilft, potenzielle Hindernisse und Herausforderungen zu identifizieren und zu bestimmen, welche Ressourcen benötigt werden, um diese zu bewältigen.
- Power Plattform:
Bei der Entwicklung einer Cloud-Strategie sollten Unternehmen auch die Möglichkeiten der Power Plattform berücksichtigen. Die Power Plattform von Microsoft bietet eine Vielzahl von Tools und Diensten, die es ermöglichen, Anwendungen zu erstellen, zu automatisieren und zu analysieren, ohne umfangreiches Entwickler-Know-how zu benötigen. Die Integration der Power Plattform in die Strategie kann die Effizienz der Geschäftsprozesse weiter steigern und die digitale Transformation neben Modern Workplaces vorantreiben.
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Schritt 2: Bewältigung des Kulturwandels
Der Kulturwandel ist einer der größten Herausforderungen bei der Einführung einer Cloud-Strategie. Mitarbeiter müssen auf Veränderungen vorbereitet und motiviert werden, neue Arbeitsweisen und Technologien zu akzeptieren. Hier sind einige Schritte zur Bewältigung des Kulturwandels:
- Kommunikation und Schulung:
Klare und offene Kommunikation über die Gründe für die Cloud-Einführung und die damit verbundenen Vorteile ist essenziell. Schulungen sollten angeboten werden, um Mitarbeiter mit den neuen Tools und Prozessen für Ihre Projekte vertraut zu machen.
- Führungskräfte als Vorbilder:
Führungskräfte sollten die digitale Transformation vorleben und die Vorteile der Cloud aktiv unterstützen, um Mitarbeiter zu motivieren.
- Schaffen einer innovativen Kultur:
Eine Kultur der Innovation und des kontinuierlichen Lernens kann die Akzeptanz neuer Technologien fördern.
Schritt 3: Rollen und Berechtigungen in der Cloud regeln
Die effektive Verwaltung von Rollen und Berechtigungen in der Cloud ist Teil der Cloud Governance und ist entscheidend, um die Sicherheit zu gewährleisten und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Hier sind einige bewährte Vorgehensweisen:
- Least-Privilege-Prinzip:
Gewähren Sie den Benutzern nur die Berechtigungen, die sie für ihre Aufgaben unbedingt benötigen (das sogenannte "Least-Privilege"-Prinzip).
- Identity and Access Management (IAM):
Implementieren Sie eine IAM-Lösung, um den Zugriff auf Ressourcen in der Cloud zu steuern und zu überwachen.
- Regelmäßige Überprüfung:
Führen Sie regelmäßige Überprüfungen der Rollen und Berechtigungen durch, um sicherzustellen, dass keine unnötigen oder unangemessenen Zugriffe bestehen.
Schritt 4: Passendes Cloud-Modell wählen
Es gibt verschiedene Cloud-Modelle, die Unternehmen je nach Bedarf wählen können:
- Public Cloud:
Die Public Cloud eignet sich für Unternehmen, die eine skalierbare und kosteneffiziente Infrastruktur ohne teure Investitionen in Hardware benötigen. Hier verwaltet ein öffentlicher Cloud-Anbieter Hardware und Infrastruktur, wodurch Ressourcen bedarfsorientiert hinzugefügt oder entfernt werden können. Kostenkontrolle wird durch nutzungsabhängige Gebühren erreicht. Zudem bietet die Public Cloud Zugriff auf vielfältige Cloud-Services wie SaaS, PaaS und IaaS.
- Private Cloud:
Die Private Cloud ist für Unternehmen, die mehr Kontrolle über ihre Daten und Sicherheit wünschen. Diese kann intern oder exklusiv von einem Anbieter betrieben werden, ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen und bietet hohe Sicherheit und Datenschutz. Jedoch können höhere Investitions- und Betriebskosten anfallen, da die Hardware selbst verwaltet wird.
- Hybrid Cloud:
Die Hybrid Cloud kombiniert Public und Private Cloud und ermöglicht das Beste aus beiden Welten. Sie erlaubt die Speicherung sensibler Daten in der Private Cloud und profitiert gleichzeitig von der Public Cloud hinsichtlich Skalierbarkeit und Flexibilität. Nahtlose Integration erlaubt das Verschieben von Workloads und Daten je nach Bedarf. Beachte jedoch, dass die Integration sorgfältige Planung erfordert, um Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.
- Multi Cloud
Die Multi Cloud ist eine weitere Option, bei der Unternehmen auf mehrere verschiedene Cloud-Anbieter und Plattformen zugreifen. Dies ermöglicht eine noch höhere Flexibilität und die Möglichkeit, spezifische Dienste von verschiedenen Anbietern zu nutzen. Die Multi Cloud kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu reduzieren und die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Jedoch erfordert die Verwaltung mehrerer Cloud-Plattformen eine sorgfältige Orchestrierung und Koordination, um die Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten.

Was sind die 6R der Cloud-Migration?
Die 6R der Cloud-Migration sind eine Methode, die Unternehmen bei der Entscheidung unterstützt, welche Anwendungen und Workloads in die Cloud migriert werden sollen. Jedes "R" steht für eine bestimmte Strategie, die bei der Bewertung und Priorisierung von Anwendungen und Workloads hilfreich ist. Die 6R lauten wie folgt:
Rehost (auch bekannt als Lift-and-Shift):
Diese Strategie beinhaltet das direkte Verschieben einer Anwendung oder Workload in die Cloud, ohne wesentliche Änderungen an der Architektur oder dem Code vorzunehmen. Die Anwendung wird in die Cloud-Infrastruktur migriert, um von den Vorteilen der Cloud, wie Skalierbarkeit und Kosteneffizienz, zu profitieren.
Refactor (auch bekannt als Replatforming):
Bei dieser Strategie wird die Anwendung so angepasst und optimiert, dass sie besser in die Cloud-Umgebung passt. Es können Änderungen am Code und der Architektur vorgenommen werden, um Cloud-native Funktionen und Dienste zu nutzen.
Revise (auch bekannt als Rearchitecting):
Diese Strategie beinhaltet eine tiefgreifende Überarbeitung der Anwendung, um sie vollständig für die Cloud zu optimieren. Das Ziel ist es, die Architektur grundlegend zu verändern und moderne Cloud-Services zu nutzen, um die Leistung und Skalierbarkeit zu verbessern.
Rebuild:
Bei dieser Strategie wird die Anwendung vollständig neu entwickelt und auf Basis von Cloud-Services und Cloud-nativen Technologien neu erstellt. Dies ermöglicht eine maximal optimierte und skalierbare Lösung, die speziell für die Cloud-Umgebung entwickelt wurde.
Replace:
Hierbei wird eine vorhandene Anwendung durch eine bereits vorhandene Cloud-native Anwendung oder ein Cloud-Service ersetzt, um die Funktionalität zu erreichen.
Retain (oder auch Keep in Place):
Bei dieser Strategie werden bestimmte Anwendungen oder Workloads, aus verschiedenen Gründen wie Compliance oder Kosten, in ihrer derzeitigen Umgebung belassen und nicht in die Cloud verschoben.
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Interne vs. externe Umsetzung: Was ist die passende Lösung für Sie?
Wann sich eine Cloud Transformation über interne Ressourcen lohnt:
Die Entscheidung, eine Cloud-Strategie mit internen Ressourcen umzusetzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Expertise:
Wenn das Unternehmen bereits über ein gut ausgebildetes Team von Cloud-Experten verfügt, die Erfahrung mit Cloud-Technologien und Best Practices haben, kann eine interne Umsetzung sinnvoll sein. Dies spart möglicherweise Kosten für die Einstellung externer Dienstleister. Falls das nicht der Fall ist, kann ein Cloud Consulting Unternehmen unterstützen, internes Know-how aufzubauen.
- Kontrolle:
In einigen Fällen bevorzugen Unternehmen die interne Umsetzung, um die volle Kontrolle über ihre Cloud zu behalten und sicherzustellen, dass sie ihren spezifischen Anforderungen entspricht.
- Langfristige Investition:
Wenn das Unternehmen plant, langfristig auf die Cloud zu setzen und regelmäßige Cloud-Initiativen und -Projekte durchzuführen, kann es von Vorteil sein, internes Know-how aufzubauen.
- Sensible Daten:
Unternehmen mit besonders sensiblen oder vertraulichen Daten könnten eine interne Umsetzung in Betracht ziehen, um die Sicherheit und den Datenschutz besser zu kontrollieren.
Wann sich eine Umsetzung über externe Dienstleister lohnt:
Mangelnde Expertise:
Wenn das Unternehmen nicht über das erforderliche Know-how im Bereich Cloud-Technologien verfügt, kann die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Cloud-Dienstleister die Implementierung beschleunigen und das Risiko von Fehlern reduzieren.
Ressourcenmangel:
Wenn das Unternehmen nicht über ausreichend interne Ressourcen verfügt, um die Strategie umzusetzen, können externe Dienstleister die benötigten Fachkenntnisse und Arbeitskraft liefern.
Zeitliche Dringlichkeit:
Bei Projekten mit engen Zeitvorgaben kann die Unterstützung durch einen externen Dienstleister helfen, die Umsetzung schnell und effizient voranzutreiben.
Flexibilität und Skalierbarkeit:
Cloud-Dienstleister können flexibel auf die Bedürfnisse des Unternehmens eingehen und bei Bedarf zusätzliche Ressourcen bereitstellen.
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Wie finden Unternehmen den passenden Transformations-Partner?
- Erfahrung und Expertise:
Suchen Sie nach einem Dienstleister mit nachgewiesener Erfahrung in der Implementierung von Cloud-Lösungen für Unternehmen ähnlicher Größe und Branche. Überprüfen Sie Referenzen und Kundenerfahrungen der verschiedenen Dienstleister.
- Komplettes Dienstleistungsangebot:
Stellen Sie sicher, dass der Anbieter ein umfassendes Dienstleistungsangebot bietet, das von der Planung und Migration bis hin zur kontinuierlichen Unterstützung reicht.
- Sicherheit und Compliance:
Achten Sie darauf, dass der Dienstleister strenge Sicherheitsstandards und Compliance-Anforderungen erfüllt, insbesondere wenn es um den Umgang mit sensiblen Daten geht.
- Flexibilität und Skalierbarkeit:
Der Dienstleister sollte in der Lage sein, sich den sich ändernden Anforderungen Ihres Unternehmens anzupassen und skalierbare Lösungen bereitzustellen.
- Support und Service Level Agreements (SLAs):
Klären Sie die verfügbaren Support-Optionen und stellen Sie sicher, dass angemessene SLAs für die Reaktionszeiten und die Lösung von Problemen vereinbart werden.
- Kosten und Nutzen:
Vergleichen Sie die Kosten verschiedener Dienstleister und stellen Sie sicher, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen ist.
- Kulturelle Übereinstimmung:
Die Zusammenarbeit mit einem Cloud-Dienstleister erfordert oft eine enge Partnerschaft. Stellen Sie sicher, dass die Unternehmenskulturen gut zueinander passen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Indem Sie diese Aspekte sorgfältig evaluieren und potenzielle Partner gründlich recherchieren, können Sie den richtigen Dienstleister auswählen, der Ihre Cloud-Strategie erfolgreich umsetzen wird.
Fazit
Die Cloud-Strategie ist entscheidend für den erfolgreichen Übergang eines Unternehmens zur Cloud-Infrastruktur und ermöglicht es, die Vorteile der Cloud, wie
- Skalierbarkeit,
- Flexibilität,
- Kosteneffizienz und
- Zugang zu innovativen Technologien,
bestmöglich zu nutzen, einschließlich der Implementierung von Business Applications.
Zudem dient sie als Leitfaden für alle Beteiligten im Unternehmen, um ein einheitliches Verständnis der Ziele und Vorgehensweisen bei der Nutzung der Multi-Cloud oder Hybrid-Cloud zu gewährleisten.